Türen öffnen – Forschung auf Ailuk und Maloelap

Kira Vinke leitete das Projekt „East Africa Peru India Climate Capacities“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und ist Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Ihre Verbindung zum Pazifik ist nicht nur beruflich, sondern auch persönlich eng: Nachdem sie einige Jahre ihrer Jugend auf Hawaii verbrachte, kehrte sie für ihre Doktorarbeit über klimabedingte Migration in den Pazifik zurück. Abgelegene Außeninseln wie Ailuk und Maloelap in der Republik der Marshallinseln sind mit demografischen Veränderungen durch die Migration nach Majuro und weiter in die Vereinigten Staaten konfrontiert, während sich gleichzeitig die Lebensbedingungen auf den Inseln verschlechtern. „Es gibt verschiedene Gründe für die Migration, von der Bildung bis zum Klimawandel. Aber die Push-Faktoren sind auf jeden Fall stärker als die Pull-Faktoren: Die Menschen wandern aus, weil sie keine andere Lösung sehen“, macht Dr. Kira Vinke deutlich.

Leider werden die Perspektiven dieser abgelegenen Inseln nur selten berücksichtigt. Sie sind so weit von regelmäßigen, zuverlässigen Verkehrsinfrastrukturen entfernt, dass sie zu den am schwersten zugänglichen Orten der Erde gehören, was sie noch anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels und anfällig für klimabedingte Migration macht.

„Ohne Okeanos wäre meine Forschung unmöglich gewesen“, sagt Dr. Vinke im Rückblick. Das gilt nicht nur für den Transport, sondern auch für den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zu den Forschungspartnern auf den Inseln. Die Okeanos-Crew führte die Forscherin und ihr Projekt auf kulturell angemessene Weise ein, fungierte als Übersetzer und erklärte den Bürgermeistern und traditionellen Führern der Dörfer, worauf Kira Vinkes Forschung abzielt:  Warum wandern Menschen aus, wie fühlen sie sich nach der Auswanderung und was denken Familie, Freunde und Gemeindemitglieder darüber, in der Heimat zurückzubleiben? Die Einführung durch die Okeanos-Crew in die Inselgemeinschaft öffnete buchstäblich Türen. „Für Sozialforschung macht der Einsatz einer Vaka mit allen damit verbundenen Vorteilen so viel mehr Sinn. Die Akzeptanz der Inselgemeinschaft war sofort da!“.

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  • F_VAKA_OKEANOS_122b: © Okeanos Foundation